Gerade von der Gold-Fraktion tönt es in regelmäßigen Abständen: Bitcoin habe keinen Nutzen als Konsumgut und sei daher als Geldmittel ungeeignet. Erst, wenn ein Gut seinen Nutzen etwa in der Schmuckherstellung bewiesen habe, könne es sich zum Geldmittel mausern. Doch diese Argumentationslinie scheitert an der Empirie und am Induktionsproblem gleichermaßen. Wieso sollten Fiatwährungen wie der US-Dollar oder der Euro demnach Wert haben? Nur weil Gold auch für Schmuck genutzt wird, heißt das nicht, dass alle Geldmittel eine ähnliche Laufbahn haben müssen.
Nein, ein intrinsischer Wert (so es das überhaupt gibt) ist keine Voraussetzung für gutes Geld. Tatsächlich ist ein möglicher Nutzen außerhalb der Geldsphäre sogar hinderlich. Denn der Nutzen von Geld als Konsumgut (man denke an die Verwendung von Gold in der Elektronik) verzerrt den Preis des Gutes durch Disruptionen in den jeweiligen Industrien. Somit wäre Gold als Geldmittel mitunter den markttypischen Fluktuationen von Rohstoffen und Industrien ausgesetzt, bei denen es Einsatz findet – kein sonderlich gutes Argument für ein monetäres Wirtschaftsgut, das möglichst wertstabil sein sollte.
Bitcoin hingehen bringt alle Eigenschaften mit, die gutes Geld benötigt. Es ist teilbar, knapp, kann instantan ausgetauscht werden und ist obendrein noch völlig dezentral und somit unabhängig von Zensur und Inflationierung. So hat Bitcoin mehr Wert akkumuliert, als die meisten für möglich gehalten haben – und das ohne jedweden „intrinsischen Wert“.